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  • AutorenbildNicole Hoenig

Wann Milch tatsächlich krank machen kann - Laktose-Intoleranz und Milcheiweiss-Allergie

Aktualisiert: 17. Okt. 2022


Zum Thema Milch gibt es sehr verschiedene Meinungen. Mit dem Slogan "Milch gehört den Kälbern" lehnen zum Beispiel vegane Organisationen jeglichen Milchverzehr ab. Und auch in der chinesischen Medizin spielt Milch eine eher untergeordnete Rolle, sie gilt als kühlend und schleimbildend und daher als ungünstig bei Erkältungskrankheiten.

Nun zählt Milch in unseren Breiten schon lange zu den gesunden Nahrungsmitteln. Sie enthält viel Calzium für Knochen und Zähne, Eiweiß für den Muskelaufbau und Vitamine wie B2, A und D. Außerdem enthält Milch schnell verwertbare Kohlenhydrate in Form von Milchzucker (Laktose).

Gerade dieser Milchzucker kann aber auch zu Problemen führen. Mit zunehmendem Alter bilden viele Menschen nämlich immer weniger des milchzuckerspaltenden Enzyms Laktase. Dies ist genetisch bedingt und tritt in südeuropäischen Ländern, in Afrika und Asien häufiger auf als bei uns. Wird Milchzucker in größeren Mengen über die Nahrung aufgenommen, so kann er nicht ausreichend verwertet werden. Der Milchzucker bleibt im Darm, wo er Wasser bindet und Durchfälle auslösen kann. Außerdem wird der Milchzucker von Dickdarmbakterien abgebaut, was zu Blähungen führt, meistens verbunden mit Bauchschmerzen und -krämpfen.


Verschiedene Milchprodukte auf einem Tisch
Milchprodukte haben unterschiedlich hohe Gehalte an Laktose. Nicht jedes muss gleich aus der Ernährung verbannt werden.

Ob häufig auftretende Bauchschmerzen und Durchfälle tatsächlich auf eine Milchzucker-Unverträglichkeit, eine so genannte Laktose-Intoleranz, zurückzuführen sind, lässt sich durch einen H2-Atemtest herausfinden, der beim Arzt durchgeführt wird. Unter ärztlicher Aufsicht wird hierbei eine definierte Menge Milchzucker in Wasser aufgelöst getrunken. Beim Atemtest kann dann über die Atemluft gemessen werden, ob die typischen Darmgase enstehen.

Ist eine Laktose-Intoleranz festgestellt, kann mit Hilfe einer Ernährungstherapie geklärt werden, welche Mengen an Milchzucker eventuell noch vertragen werden und welche Lebensmittel sich für eine laktosearme Kost eignen. Eine solche laktosearme Kost muss in den meisten Fällen lebenslang eingehalten werden.

Auch eine Milcheiweiß-Allergie Auslöser von Beschwerden sein. Diese kommt nicht so häufig vor wie eine Laktose-Intoleranz, bringt aber wesentlich stärkere Beschwerden mit sich. Außerdem kann eine Allergie darüber hinaus Atemwegsbeschwerden, Kreislauf- oder Hautprobleme auslösen. Vor allem Kinder sind von einer Milcheiweißallergie betroffen. Häufig verliert sich die Allergie bis zum 6. Lebensjahr.


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