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  • AutorenbildNicole Hoenig

"Pegan" - was steckt hinter dem Ernährungs-Trend

Aktualisiert: 3. Sept. 2019


Es kommt ja immer mal etwas Neues in Sachen Ernährung. Und manchmal wundert man sich, dass das Neue gar nicht so neu ist, dafür aber einen neuen schicken Namen bekommen hat.

Seit einiger Zeit geht ein Schlagwort durch die Medien, das einen erst einmal stutzen lässt: Pegan. Das Wort „pegan“ setzt sich zusammen aus dem Wort „vegan“ (steht für eine Ernährung ohne tierische Produkte) und „paleo“ (steht für eine steinzeitlich orientierte Ernährung). Nun wundert es etwas, dass diese beiden Ernährungsweisen zu einer vereint wurden, steht doch vegan für eine streng fleisch- und milchfreie Kost, während die Steinzeiternährung neben Gemüse, Samen und Nüssen auch auf Fleisch, Fisch und Eier setzt.

Begründer des neuen Trends ist der US-amerikanische Arzt Dr. Marc Hyman. Der Ernährungsexperte ist davon überzeugt, dass er mit seiner Mischung aus vegan und Fleisch die gesündeste Diät der Welt kreiert hat. Namhafte Persönlichkeiten wie Bill und Hillary Clinton gehören zu seinen Anhängern.


Nur noch Fleisch essen? Was steckt tatsächlich hinter dem Ernährungstrend?

Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ist die Ernährungsform erstmal recht gesund. Der Hauptbestandteil ist Gemüse, was sehr zu befürworten ist. Das Fleisch sollte nur in kleinen Portionen und von biologisch gehaltenen Tieren stammen. Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index und pflanzliche Fette sollten bevorzugt werden. Alles sollte möglichst frisch und naturbelassen zubereitet werden. Fertiggerichte und Süßigkeiten sind tabu.

Bis hierhin wunderbar. Hyman verbannt jedoch auch die Milch aus der Ernährung. Milch enthält unter anderem wertvolles Calzium, das wir für den Knochenstoffwechsel benötigen. Milchprodukte sättigen außerdem gut durch ihren hohen Eiweißanteil und sorgen für eine gute Darmflora durch die enthaltenen Milchsäurebakterien (z.B. im Joghurt). Außerdem schränkt Hyman den Verzehr von Hülsenfrüchten ein, gerade für Veganer eine wichtige Eiweißquelle. Glutenhaltiges Getreide ist ganz verboten - ein weit verbreiteter Trend in den USA, für den es bisher keine schlüssigen Beweise gibt.

Nimmt man die Milchprodukte hinzu, braucht es für den neuen Trend eigentlich kein neues Wort. Denn dann haben wir eine ausgewogene, gesunde Ernährung mit gelegentlichem Fleischverzehr und einem reduzierten Anteil an Kohlenhydraten - auch das ein mittlerweile anerkanntes Konzept in der Prävention und Therapie (siehe #LowCarb).

Lassen wir uns also nicht durch neue Wortkreationen und Promi-Trends aus der Ruhe bringen. Das Wichtigste ist wie immer, dass wir eine Ernährungsform nicht als kurzfristige Diät ansehen, sondern diese auch dauerhaft in den Alltag integrieren können. Wie sie dann letztlich heißt, oder ob wir ihr selbst einen Namen geben, ist dann nur noch Nebensache!


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