top of page
  • AutorenbildNicole Hoenig

Der ĂŒberforderte Darm - Diagnose und Therapie bei UnvertrĂ€glichkeiten

Aktualisiert: 17. Okt. 2022


Viele Menschen klagen ĂŒber Verdauungsprobleme.

Schmerzen, DruckgefĂŒhl, BlĂ€hungen, Durchfall, Verstopfung oder sogar Atembeschwerden - eine gestörte Verdauung kann das Alltagsleben schon ganz schön beeintrĂ€chtigen.


Diagnostisch lĂ€sst sich zunĂ€chst abklĂ€ren, ob eine UnvertrĂ€glichkeit gegen Laktose (Milchzucker) oder Fruktose (Fruchtzucker) vorliegt. Dies erfolgt durch einen H2-Atemtest beim Allergologen oder Gastroenterologen. Allergietests geben Aufschluss ĂŒber eine Weizen- oder GlutenunvertrĂ€glichkeit. Andere UnvertrĂ€glichkeiten wie z.B. Histamin lassen sich zur Zeit hauptsĂ€chlich ĂŒber detailliertes Protokollieren der aufgenommenen Lebensmittel und eine Karenzphase entdecken.



WÀhrend einer Karenzphase werden die verdÀchtigen Lebensmittel strikt gemeiden, bis ein Abklingen der Beschwerden erreicht ist. Dann beginnt man mit der Testphase, in dem individuell ausgetestet wird, welche Lebensmittel in welchen Mengen vertragen werden.

​

Viele weitere Faktoren beeinflussen unseren Darm. Nicht erst seit dem Bestseller "Darm mit Charme" ist den meisten von uns wohl bewusst geworden, dass unser Darm ein gewisses Eigenleben fĂŒhrt und sehr sensibel darauf reagiert, was wir ihm zufĂŒhren und wie wir allgemein mit unserem Leben umgehen. Stress und jahrelange falsche ErnĂ€hrung beeintrĂ€chtigen die Darmgesundheit erheblich.

Gut, dass es nie zu spÀt ist, etwas zu verÀndern!

​

Ganz rĂŒckgĂ€ngig machen lĂ€sst sich eine UnvertrĂ€glichkeit meistens nicht. Im Gegensatz zur Allergie dĂŒrfen jedoch auch Lebensmittel mit unvertrĂ€glichen Inhaltsstoffen bis zu einer gewissen Menge in den Speiseplan eingebaut werden. So entsteht weniger das GefĂŒhl des "Verzichts", sondern des "bewussten Erlaubens".

​

Eine UnvertrĂ€glichkeit zu therapieren, Ă€hnelt daher einer akribischen Detektivarbeit oder einem Puzzlespiel. Mit Hilfe eines ErnĂ€hrungs-Beschwerde-Protokolls wird jeder Tag protokolliert und erleichert das AufspĂŒren von Störenfrieden. Gleichzeitig fĂŒhren Entspannungs- und YogaĂŒbungen fĂŒr den Bauch dazu, dass der Darm wieder lernt, sich zu entspannen. RegelmĂ€ĂŸige Mahlzeiten und angepasste PortionsgrĂ¶ĂŸen erleichtern ihm die Verdauungsarbeit. Und auch eine nĂ€chtliche Fastenphase kann fĂŒr viele Patienten eine richtige Wohltat darstellen.

​

In der Praxis entsteht der Eindruck, dass viele Menschen ihren Darm viel zu lange viel zu wenig berĂŒcksichtigt haben. Er hĂ€lt schon so einiges aus, wehrt sich aber dann, wenn es ihm zu viel wird. Dann sollte langsam eine WiederannĂ€herung erfolgen, um den Darm - das gar nicht mehr ganz so unbekannte Wesen - mit all seinen wichtigen Aufgaben wieder voll ins Leben zu integrieren.

​

119 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle BeitrÀge

Alle ansehen
bottom of page