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AutorenbildNicole Hoenig

Nichtalkoholische Fettleber - Zu viele Kohlenhydrate als Ursache

Aktualisiert: 17. Okt. 2022


Wer die Diagnose "Fettleber" hört, denkt zunächst an einen zu hohen Alkoholkonsum. Doch nicht nur Alkohol kann die Leber krank machen, auch ein ungesunder Lebensstil - sogar ganz ohne Alkohol - kann zu einer verfetteten Leber führen.

Bei bewegungsarmer Lebensweise werden unsere Muskeln nicht ausreichend gefordert. Muskeln erhalten ihren Energievorrat, das so genannte Glykogen, vorrangig aus der Verarbeitung der Kohlenhydrate aus unseren Lebensmitteln.


Bis zu 300g Kohlenhydrate können in der Muskulatur gespeichert werden. Werden die Speicher durch Sport und Bewegung täglich geleert, stellt der moderate Verzehr von Kohlenhydraten aus Brot, Nudeln, Reis und Zucker meistens kein Problem dar. Da die wenigstens von uns allerdings jeden Tag ausreichend Sport treiben, entsteht schnell ein Problem: Wohin mit den überschüssigen Kohlenhydraten, wenn die Muskelspeicher noch voll sind?

Der Körper wendet einen klugen Trick an und macht die Muskelzellen insulinresistent, das heisst, dass keine weiteren Kohlenhydrate dort eingespeichert werden können. Sie suchen sich einen neuen Platz und lagern sich im Fettgewebe an. Die Fettzellen haben zunächst ausreichend Kapazität, denn sie können sich vergrößern. Eine stark vergrößerte Fettzelle wird allerdings langfristig nicht mehr mit Sauerstoff versorgt, denn auch neue Blutgefäße müssten vermehrt angelegt werden. Die Zellen entzünden sich, was dazu führt, dass auch sie insulinresistent werden und keine weiteren Kohlenhydrate mehr aufnehmen können.

Was als Speicherort bleibt, sind die Organe, allen voran die Leber. Sie verwandelt die überschüssige Menge an Kohlenhydraten in Fett und lagert es um sich herum an. Die Folgen einer verfetteten Leber sind Stoffwechselentgleisungen mit einem Anstieg von Blutfetten, Blutdruck und Blutzucker bis hin zum Diabetes, Nieren- und Knochenerkrankungen oder einer Leberzirrhose.

Unter den übergewichtigen Erwachsenen entwickeln etwa 70 Prozent eine Fettleber. Das Tückische daran ist, dass sie erst sehr spät erkannt wird, denn die Leberwerte bleiben lange Zeit völlig normal.


Erkennen kann ein geschulter Arzt eine Fettleber im Ultraschall, allerdings auch erst in einem späten Stadium. Am aussagekräftigsten ist eine Leberbiopsie, die wegen des hohen Risikos jedoch nur selten gemacht wird.


Aus den Werten von BMI, Taillenumfang, Triglyceriden und Gamma-GT können Sie aber Ihre persönliche Wahrscheinlichkeit für eine Fettleber errechnen .

(siehe: http://leberfasten.com/fli-rechner)

Mit Medikamenten kann man gegen eine Fettleber nur wenig ausrichten. Am effektivsten ist die Umstellung auf eine kohlenhydratarme Ernährung (Low Carb) in Kombination mit einer Gewichtsabnahme und mehr Bewegung. So kann man die Leber langsam wieder entfetten und den Stoffwechsel in geregeltere Bahnen bringen.



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